Vorwort
Wesel – Düsseldorf – Köln – Neuwied – Koblenz – Cochem – Traben Trarbach – Winnigen – Koblenz – Köln – Wesel
Diese Tour wurde vom 10.08.2005 bis 19.08.2005 mit einem 6,5m-Gleiter (Quicksilver Flamingo 620) mit einem 3.0L-Mercruiser Benzinmotor (135PS) gefahren. Es wurden 712 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,2 km/h zurückgelegt. Das Boot verbrauche dabei 0,6 Liter pro Kilometer, bzw. 12,9 Liter in der Stunde. Bei der Tour wurden 12 Schleusen durchfahren.
Die Quicksilver bietet in der Kajüte eine V-Koje mit Mittelpolster, auf der 2 Erwachsene bequem schlafen können, im Cockpit lassen sich Fahrer- und Beifahrersitz drehen, so dass man mit Tisch und Rückbank eine bequeme Sitzgruppe hat, oder man baut die Rückbank zu einer ca. 1,40 x 1,90 m großen Sonnenliege um, die dann auch als (Doppel-) Koje benutzt werden kann.
Außer dem serienmäßigen Zubehör ist das Boot mit einem Camperverdeck, GPS Kartenplotter, Echolot / Fischfinder, UKW-Funkgerät, Radio und Kühlbox, Geräteträger mit BSH-Beleuchtung, sowie mit einem Landstromanschluß ausgestattet. Bei der Einspeisung von Landstrom wird die Batterie geladen, sowie die Kühlbox mit Energie versorgt. Außerdem gibt es noch einen 220 V Heizlüfter, der abends für Gemütlichkeit sorgt, und die Feuchtigkeit vertreibt, er funktioniert aber ausschließlich nur mit Landstrom.
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Das von Feuerlöscher über 2 Anker, Ankerball, Rettungswesten, Rettungsring, ausreichend Festmacher und Fender alles notwendige an Bord ist, darf wohl als selbstverständlich angesehen werden. Toilette und Dusche sind nicht vorhanden, hier ist die Crew also auf die sanitären Anlagen der Häfen angewiesen, und mangels Kombüse tun hier Kocher, Wasserkanister und Campingzubehör ihre Dienste.
Die Tour wurde mit 3 Erwachsenen und 2 kleinen Hunden gefahren.
Bootstour Rhein-Mosel-2005 – Tag 01
Rhein Bergfahrt: Wesel nach Köln-Rheinauhafen
Nach einem ausgiebigem Frühstück und voller Vorfreude, dauerte es doch fast noch bis mittags, bis das ganze Gepäck vernünftig verstaut war und unsere TOXYreisefertig war. Um keine unliebsamen nassen Überraschungen zu erleben, haben wir alles in wasserdichte Seesäcke verpackt, Handy und Papiere kamen in Aqua-Packs, somit hier schon Alles mal auf der sicheren, trockenen Seite. Um Punkt 12:00 Uhr haben wir dann den Weseler Yachthafen mit ca. 70 Liter im Haupttank (Kapazität 135 Liter) und zwei vollen 20L-Kanistern verlassen. Leichter Nieselregen kam herunter, das Camperverdeck hatten wir nur hinten geöffnet, damit die Scheiben nicht beschlagen.
Über die ersten Rheinkilometer in Bergfahrt gibt es nicht nicht viel zu erzählen, zumindest von Duisburg bis Krefeld hat die Strecke keine schöne „Urlaubskulisse“.
Trotzdem sehenswert und ein Erlebnis, wenn man es noch nicht kennt: Die Duisburger Industriekulisse mit jeder Menge rauchender Schlote der Schwerindustrie, jede Menge Schiffsverkehr (beim größten Binnenhafen kein Wunder), dementsprechend auch Sog und Wellenschlag ohne Ende, vor den Häfen geparkte Leichter der Schubverbände sowie die chemische Industrie bei Krefeld-Uerdingen.
Für uns jedoch nichts Neues und wir wollen zügig in naturbelassenere Gefilde wechseln. Deshalb: Hebel auf den Tisch.
Unsere Marschgeschwindigkeit beträgt bei Bergfahrt nach GPS zwischen 27 und 33 km/h über Grund bei ca. 3400 u/min. Stromauf macht Verdrängerfahrt mit unserem Boot keinen Sinn, man kommt dann mit ca. 6 km/h über Grund nicht wirklich voran. Somit ist eigentlich immer eine 100%-ige Konzentration des Fahrers gefragt, denn die Berufsschiffahrt fährt schätzungsweise so um die 20 km/h, man wird also in Verdrängerfahrt permanent überholt, und ist bei Gleitfahrt selber ständig im Überholmodus. Im Verkehr mitzuschwimmen ist mit einem 6,5m Gleiter nicht ohne Weiteres möglich.
Als wir Krefeld passiert hatten, lockerte zu unserer Freude das Wetter auf, der Nieselregen hörte auf, und die Sonne zeigte sich ab und an. Gegen 15:00 Uhr steuerten wir für eine Pause den Paradieshafen in Düsseldorf an. Ein freundlicher Dauerlieger aus dem Paradieshafen erleichterte uns das Wiederauffüllen unseres Treibstofftanks, indem er uns mitsamt Reservetanks mit seinem Auto zur nächsten Strassentanke fuhr. Mit 40 Liter Super mehr im Tank waren wir nun für die nächste Etappe treibstofftechnisch auf der sicheren Seite. Auch die beiden Kapitäne gelüstete es nach Stärkung, und nach leckerem Capucchino und Kuchen im Clubrestaurant, ging es gegen 17:00 Uhr weiter rheinaufwärts Richtung Köln.
Der Rheinabschnitt zwischen Düsseldorf und Köln zeigt sich schon sehr im grünen Gewand, nur vereinzelt durchbrochen von Industrie, ab Leverkusen nimmt der Industrieanteil durch Bayer und die Ford-Werke wieder zu.
Kurz darauf sieht man schon die Türme des Kölner Doms. Am Dom vorbei folgt am linken Rheinufer, unmittelbar am Schokoladenmuseum, die Einfahrt in den Sporthafen Köln-Rheinau, den wir gegen 19 Uhr erreicht hatten.
Im Rheinauhafen gibt es eine Tankstelle unmittelbar am Wasser, und wir füllten 121 Liter Benzin in den Tank. Danach haben wir den Tag bei einem guten Kölsch und leckerem Essen ausklingen lassen.
An diesem Tag sind wir 131 km in ca. 5 Std. gefahren, und haben dafür ca. 100 Liter Benzin gebraucht. Das entspricht bei Bergfahrt einen Verbrauch von ca. 20 l/Std. bzw. 0,76 l/km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,2 km/h. Durch den hohen Anteil der Berufsschifffahrt auf diesem Abschnitt, sowie teilweise schlechter Sicht und Wind und Wellen, haben wir diese Strecke aus Komfort- und Sicherheitsgründen mit angetrimmten Antrieb und immer mit etwas erhöhtem Bug zurückgelegt. Diese Fahrweise spiegelt sich sofort in erhöhtem Spritverbrauch wieder.
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* Zuletzt aktualisiert am 26. Dezember 2024 um 12:17 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise und Verfügbarkeit inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Kauf dieser Produkte gelten die Angaben zu Preis und Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf den maßgeblichen Amazon-Websites angezeigt werden. Solltet ihr über diese Links bei Amazon etwas kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich der Kaufpreis dadurch nicht.
Bootstour Rhein-Mosel-2005 – Tag 02
Rhein Bergfahrt: Köln Rheinauhafen bis Moselmündung
Moselbergfahrt: von der Mündung bis zur Marina Winnigen
Um 12:40 Uhr haben wir den Rheinauhafen in Köln wieder verlassen. In der Nacht hatte es noch etwas geregnet, aber jetzt zeigte sich die Witterung leicht bewölkt aber trocken, so das wir es riskierten, das Verdeck nicht nur hinten zu öffnen, sondern auch die hinteren Seitenteile zu entfernen.
Ab Bonn wird es landschaftlich schöner und das Flachland weicht dem Bergischen. Das Wetter wurde immer besser, und wir hatten ab Linz das Verdeck soweit minimiert, dass nur noch ein Dach über dem Kopf war.
Gegen 16:40 Uhr haben wir im Yachthafen Neuwied eine Pause eingelegt und 65 Liter nachgetankt, die wir für die 88 km von Köln gebraucht hatten. Für diesen Abschnitt sagt die Statistik: 16,25 l/Std. bzw. 0,73 l/km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h.
Von Neuwied bis zur Moselmündung am Deutschen Eck ist es nicht mehr weit, die Strecke war in 20 Minuten zurückgelegt.
Die Sportbootschleuse war außer Betrieb und wir mussten die Kammer für die Berufsschiffahrt nutzen.In solchen Situationen möchte man auf den UKW-Sprechfunk nicht mehr verzichten, der freundliche Schleusenwärter gab uns nach einem Berufsschiff Einfahrt in die Kammer.
Zur Schleusung: Bei der Bergfahrt war es angenehmer, hinter einem „dicken Pott“ in der großen Schleuse zu liegen, als in der Bootsschleuse, da das große Schiff die einströmenden Wassermassen komplett abdämpft, und man dahinter den „Ententeich“ hat, und das Schraubenwasser beim Herausfahren ist auch zu vernachlässigen.
Kurz nach Schleuse Koblenz ist die Geschwindigkeit auf 8 km/h begrenzt, und wir tuckerten gemütlich bis zur Marina Winningen, wo wir im Marina Restaurant „Dubrovnik“ lecker gegessen haben, und wieder an unseren Kroatienurlaub erinnert wurden.
Die Steganlage der Marina Winningen macht starke Geräusche, wenn das Wasser durch vorbeifahrende Schiffe in Bewegung ist, aber wenn man sich daran erst mal gewöhnt hat, lässt sich hierbei gut schlafen. Der Wegabschnitt von Neuwied bis Winningen betrug 21,0 km.
Bootstour Rhein-Mosel-2005 – Tag 03
Moselbergfahrt: Marina Winningen bis Schutzhafen Traben Trarbach
Um 12 Uhr haben wir die Marina Winningen bei strahlendem Sonnenschein verlassen. Kaum 10 Minuten später wurde der Himmel rabenschwarz, und wir bekamen das Verdeck gerade eben noch zu, bevor es zu einem regelrechten Wolkenbruch kam.
Eigentlich lädt die Mosel durch die zahlreichen Staustufen und die kaum merkliche Strömung zum Trödeln ein, aber wir wollten ja am Abend am Ziel sein, und der Spaß hielt sich bei immer wiederkehrende Regenschauer auch in Grenzen.
Deshalb haben wir die 92 km bis zu unserem Ziel Traben Trarbach zügig durchgezogen, und eigentlich nur in Cochem ein Päuschen eingelegt, auch damit sich die beiden Bordhunde mal die Beine vertreten konnten.
5 Schleusen mussten wir bis zum Ziel passieren, aber aufgrund der SB-Bootsschleusen und des relativ geringen Verkehrs wegen des Regenwetters, hielten sich die Wartezeiten in Grenzen.
Trotzdem, frei nach Murphy, keine Schleuse haben wir so vorgefunden, dass man direkt einfahren konnte.
Aber selbst im ungünstigsten Fall (die Schleuse in im Prinzip offen, aber leider schon voll) beträgt die Wartezeit ca. 30 Minuten, was vollkommen akzeptabel ist.
Im Laufe des Nachmittags wurde das Wetter dann doch wieder freundlicher 🙂
Gegen 18 Uhr sind wir bei strahlendem Sonnenschein in Traben Trarbach angekommen, und haben im Schutzhafen (Boote Polch) noch den letzten freien Gastplatz ergattert.