Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Auf unserer H0-Modelleisenbahn hat auch das Faller Car-System seinen Platz gefunden. Fahrende Autos bedeuten eine erhebliche Aufwertung der Modellwelt, und wenn man einige Dinge beachtet, ist die Realisierung gar nicht mal so schwer.

Faller hat mit dem Car-System eigentlich alles mögliche im Programm, und man kann mit diesem Material locker eine ganze Stadt mit realistischem Straßenverkehr bauen.

Wer eine Lagerhalle sein eigen nennt, und über das notwendige Kleingeld verfügt, kann hier natürlich so bauen, wie er mag, es gibt digitale Steuerungen mit Satelliten, die eine naturgetreue Nachbildung des Verkehrs ermöglichen. Ebenso geht es auch in klein, also ein Akzent mit ein paar analogen Fahrzeugen.


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* Zuletzt aktualisiert am 30. Dezember 2024 um 21:16 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise und Verfügbarkeit inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Kauf dieser Produkte gelten die Angaben zu Preis und Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf den maßgeblichen Amazon-Websites angezeigt werden. Solltet ihr über diese Links bei Amazon etwas kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich der Kaufpreis dadurch nicht.


Wie so oft setzt hier der verfügbare Platz Grenzen, es muss also erst einmal die Entscheidung getroffen werden, was gebaut werden soll. Möchte man viele Strassen mit Kreuzungen und Kreisverkehren und nur ein einzelnes Bahngleis, oder steht die Eisenbahn im Vordergrund, und es gibt eine Strasse mit fahrenden Autos, und der restliche Verkehr ist geparkt?

Wir haben uns für Letzteres entschieden, und stellen euch hier vor, wie es realisiert wurde.

Die Planung

Eine Planung gab es bei uns nicht. Als wir die Gleispläne für unsere H0-Anlage entworfen haben, ging es nur um das Thema Eisenbahn, über fahrende Autos haben wir zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht nachgedacht.

Glücklicherweise haben wir alle Ebenen der Eisenbahnanlage so geplant, dass sie mit Oberleitung ausgestattet werden sollten. Allerdings haben wir hinterher die Entscheidung getroffen, nur die Hauptstrecke mit Oberleitung zu versehen, da auf den Nebenstrecken überwiegend Dampfloks und Dieselloks unterwegs sind.
Somit passt zwischen Ebene-1 und Ebene-2 noch die Straßentrasse, die Ebene-2 kann die Strasse über Brücken überqueren, die Strasse ist dabei noch hoch genug, um mit Brücken über die Ebene-1 geleitet zu werden.

So kann dann doch eine Straße mit 2 Wendestellen auf der Anlage realisiert werden, obwohl der Platz erst geschaffen werden musste. Aufgrund der Streckenlänge können hier 4-5 Autos fahren, ein Bus ist dabei, also muss es mindestens eine Bushaltestelle geben, und bei 4-5 Fahrzeugen muss auch eine Abstandssteuerung gebaut werden, damit sich die Fahrzeuge nicht zu nahe kommen.

Das geht alles noch analog, und passt auch zu der analogen Steuerung unserer Modelleisenbahn.

Die Funktionsweise

Da wir uns für die analoge Variante des Faller Car-Systems entschieden haben, gehen wir in diesem Beitrag auch nur auf die analoge Funktionalität ein. Es sei lediglich angemerkt, dass auch hier jederzeit eine Umrüstung auf Digitalbetrieb möglich wäre. Entsprechende Umrüst-Kits sind hier für die meisten Fahrzeuge erhältlich.

Ich habe in den 1980ern meine Eisenbahn abgebaut und eingelagert, und bin 2021 wieder eingestiegen. Mal eben auf der Herstellerseite surfen, und alle Tipps und Erklärungen für das Car-System zu bekommen, war leider Fehlanzeige, manches musste man einfach ausprobieren, oder ggf. ein entsprechendes Buch kaufen. Deshalb auch diese ausführlichen Erklärungen in diesem Beitrag, der Hersteller scheint das Wissen einfach vorauszusetzen, und schreibt leider nur Kurzanleitungen.

Sprinter von unten
Sprinter von unten
Car-System Ladegerät
Car-System Ladegerät
Bus von unten
Bus von unten

Aber die Funktionsweise ist eigentlich ganz einfach: Alle Fahrzeuge haben einen Akku, der natürlich auch regelmäßig geladen werden muss. Durch die Energie des Akkus wird die Hinterachse angetrieben. Die lenkbare Vorderachse verfügt über einen Schleifer. Der tastet den im Boden, unter dem Straßenbelag, eingelassenen Fahrdraht ab, und steuert das Fahrzeug, so dass es dem Fahrdraht folgt.

Fahrdraht in der rohen Strasse
Fahrdraht in der rohen Strasse

Auf diesem Bild ist der Fahrdraht zu sehen, der in die Laser-Street-Elemente eingearbeitet wurde. Weiterhin gibt es noch Sensoren, die die Überfahrt eines Fahrzeugs erkennen, sowie elektromagnetische Stoppstellen, und Magnetschalter zur Steuerung der Abzweigungen. Dazu später noch mehr.

Straßenbau

Es gibt mindestens 2 Möglichkeiten, wie die Straßen für das analoge Faller Car-System gebaut werden können. Die einfache Möglichkeit ist die Verwendung von vorgefertigten Elementen, die nennen sich im Katalog Laser-Street-Elemente.

Wendehammer aus Laser-Street-Elementen
Wendehammer aus Laser-Street-Elementen

Die Laser-Street-Elemente sind nichts anderes als einfache Schienen aus ca. 3mm starten Holz, die mit Nut und Zunge zusammengesteckt werden können, bereits die Rille für den Fahrdraht enthalten, und auch über Anzeichnungen, bzw. Aussparungen für Abzweigstellen, Haltemagnete (Stoppstellen) und Sensoren verfügen.

Eine Sache sei hier schon mal vorweg genommen: Man kann mit den Laser-Street-Elementen keine Tisch- oder Teppichstrecke aufbauen. Die Elemente müssen auf der Unterlage verklebt werden, und dann muß der Fahrdraht mit Sekundenkleber eingeklebt werde. Letztendlich muß die Strecke danach noch verspachtelt werden, und dann mit Straßenfarbe lackiert werden, damit die Reifen der Fahrzeuge ihre Haftung bekommen. Also nichts für mal eben, sondern evtl. eine Erleichterung beim Bauen.


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Die zweite Möglichkeit ist der komplette Selbstbau der Trassen aus Holz, und dann muss mit einer Rillenfräse die Aussparung für den Fahrdraht eingefräst werden. Alle Einbauten von Sensoren, Magneten, etc. müssen hier absolut exakt ausgemessen werden.

Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Laser-Street-Elemente geben Radien und Verläufe im groben schon vor, stellen aber Maße und Einbaustellen an der richtigen Position sicher, der komplette Selbstbau ermöglicht viel mehr Flexibilität, hier liegt das Risiko bei der Vermessung und bei Toleranzen natürlich zu 100% beim Modellbauer.

Wir haben auf unserer Anlage die Laser-Street-Elemente verwendet, aber durch die Flexgleise, und manuelles Nachbearbeiten der Schienen auch die notwendige Flexibilität gewährleistet, so dass die Strecke sich im Verlauf der Eisenbahntrassen eingefügt hat.

Laser-Street-Elemente verspachtelt
Laser-Street-Elemente verspachtelt
Laser-Street-Elemente verspachtelt
Laser-Street-Elemente verspachtelt

Die Laser-Street-Elemente haben wir mit Holzleim auf die Trassen aufgeklebt. Danach wurde der Fahrdraht mit Sekundenkleber in die vorgefertigte Rille eingeklebt.


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Nach der Trocknungszeit wurde eine dünne Schicht Geländespachtel (auch Gips, Füllspachtel & Co aus dem Baumarkt möglich) auf die Fahrbahn aufgetragen, und danach wurde alles glatt geschliffen.
Die Betonung liegt hier definitiv auf „dünne Schicht“! Wenn der Fahrdraht zu Tief in der Spachtelmasse verschwindet, kann dieser nicht mehr exakt durch den Schleifer der Fahrzeuge erfasst werden, und die Betriebssicherheit bleibt dann im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke.

Nachdem der Spachtel getrocknet ist, kann nach ausgiebigem, erfolgreichem Testfahren dann die Straßenfarbe aufgetragen werden. Jetzt haben die Autos Grip, und die Optik kommt auch nah an das Original.

Die fertige Straße
Die fertige Straße

Straßenmarkierungen können danach aufgemalt werden, oder sind auch schon vorgefertigt auf Transferfolie zu bekommen, und der Gestaltung mit Leitpfosten & Co. sind keine Grenzen gesetzt.

Die Bushaltestelle

Auch in der analogen Variante des Car-Systems kann durch Funktionselemente in den Verkehr eingegriffen werden. Wir zeigen hier am Beispiel der Bushaltestelle, wie die einzelnen Komponenten funktionieren.

Doch erst einmal muß geklärt werden, was den Bus von anderen Fahrzeugen unterscheidet:
Alle Fahrzeuge würden einen Sensor in der Fahrbahnmitte (im Bild Sensor 1), also unter dem Fahrdraht, auslösen.
Der Bus hat noch ein weiteres Magnet an der rechten Seite, also quasi unter dem Beifahrersitz, alle Busse würden damit den rechten Sensor (im Bild Sensor 2) auslösen, die anderen Fahrzeuge aber nicht.

Funktionselemente der Bushaltestelle
Funktionselemente der Bushaltestelle

Und so funktioniert das ganze (vollkommen analog):

Kommt ein Bus vorbei, löst er den Sensor-2 aus, damit schaltet das Abbiegemagnet auf „rechts abbiegen“ und der Bus fährt in seine Haltebucht. Das Elektromagnet der Haltestelle ist aktiv, und löst einen Reed-Kontakt im Bus aus, so dass dieser stehen bleibt. Die Standzeit ist mit einem Potentiometer am Steuermodul einstellbar.

Ist die Standzeit abgelaufen, setzt sich der Bus wieder in Bewegung, und fährt wieder in die Straße ein. Kommt in der Zwischenzeit ein anderes Fahrzeug vorbei, setzt dieses über den Sensor-1 wieder den Timer zurück. Somit bleibt der Bus weiterhin stehen, und das andere Fahrzeug kann die Bushaltestelle passieren, ohne das der Bus ausfährt, und dadurch einen Unfall verursacht.

Die Abstandssteuerung

Die Abstandssteuerung funktioniert ähnlich, hier gibt es aber nur den Sensor-1 und die Haltestelle. Der Sensor ist hier hinter der Haltestelle positioniert.

Fährt hier ein Fahrzeug vorbei, löst es durch die Überfahrt des Sensors eine Aktivierung der Stoppstelle aus. Auch hier ist die Zeit einstellbar. Ein unmittelbar nachfolgendes Fahrzeug würde anhalten, bis die Standzeit abgelaufen ist, und dadurch vergrößert sich wieder der Abstand zwischen den Fahrzeugen.

Fazit

Auch anlog mit ein paar Autos geht schon eine ganze Menge. Eine Aufwertung der Modelleisenbahn ist das Car-System, selbst in der einfachsten Form, auf jeden Fall.

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