Warum soll es im Wohnwagen anders sein, als zu Hause? Dort wo eine Steckdose gebraucht wird, ist meistens keine vorhanden, und dort, wo die Hersteller eine eingebaut haben, wird sie oft nicht benötigt.
Im Caravan kommt dann noch hinzu, daß hier sowohl 12V als auch 230V Steckdosen benötigt werden, und USB wird auch für viele Geräte immer wichtiger.
Klar gibt es für alle möglichen Anwendungen Adapter, aber Kabelsalat und Mehrfachsteckdosen sind im Wohnwagen auch nicht so prickelnd, da sie dann oft in den Staufächern liegen, und sich mit dem Gepäck verheddern. Wie auch immer, wenn man ein paar Sachen beachtet, ist die Nachrüstung weiterer Steckdosen kein Problem, und die Versorgung ist damit aufgeräumt, was auch Unfälle und Missgeschicke verhindern kann.
Achtung: Bitte beachtet, dass Arbeiten am 230V-Netz nur von einer Elektrofachkraft ausgeführt werden dürfen!
Ich muß ausdrücklich erwähnen, daß ich selber kein prof. Schrauber bin, sondern nur einfacher Camper und Hobbybastler, und somit blogge, wie es bei mir gemacht wurde, und wie es bei meinem Caravan gut geht. Das kann bei anderen auch gut funktionieren, aber vielleicht auch nicht wirklich. Ich kann also keine Haftung für meine Tipps übernehmen. Wer sicher gehen will, sollte dann doch lieber die Werkstatt beauftragen …
Der Ist-Zustand
In unserem Dethleffs Nomad gibt es am Bett ab Werk genau eine 230V Steckdose, und die ist unter den Hängeschränken über das Kopfende montiert.
Im Prinzip hätten sie hier direkt einen Galgen montieren können, denn wenn hier z.B. ein Radiowecker eingesteckt wird, der auf der Ablage am Kopfende seinen Platz findet, ist es vorprogrammiert, daß man nachts das Kabel herausreisst, oder sich im schlimmsten Fall sogar um den Hals wickelt. Also maximal brauchbar, um mal tagsüber einen Staubsauger anzuschließen.
Hier auf der Ablage am Kopfende liegen nun mal die ganzen Helferlein, von Handys, Wecker, und allerlei anderes Zubehör, das Strom braucht, denn neben jedem Bett ist doch eine Steckdose der absolute Standard. In diesem Caravan leider nicht.
Natürlich wäre diese Ablage dafür prädestiniert, hier ein paar Einbausteckdosen zu montieren, geht aber nicht, da das Kopfende am Bug des Wohnwagens ist, und direkt unter der Ablage ist der Flaschenkasten, und hier gehört nun mal keine Elektroinstallation hin.
Glücklicherweise ist zwischen Ablage und Blende ein Spalt, durch den auch Stecker durchpassen, also bleibt als Lösung nur eine Steckdose unter dem Bett, aber bitte keine lose Mehrfachsteckdose am Wagenboden, da hier auch Wassertank, Boiler & Co. montiert sind.
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* Zuletzt aktualisiert am 21. November 2024 um 04:46 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise und Verfügbarkeit inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Kauf dieser Produkte gelten die Angaben zu Preis und Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf den maßgeblichen Amazon-Websites angezeigt werden. Solltet ihr über diese Links bei Amazon etwas kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich der Kaufpreis dadurch nicht.
Die Lösung
Die Lösung ist der Einbau einer (oder mehrere) Steckdosen im Bettkasten, am besten etwas erhöht, falls mal Wasser aus dem Tank austritt, kann es so die Elektrik nicht erreichen.
Zu beachten ist, dass im Wohnwagen ausschließlich mit flexiblen Kabel gearbeitet werden darf, starre Leitungen aus der Hausinstallation haben hier nichts zu suchen. Weiterhin ist bei flexibler Leitung zu beachten, dass an beiden Enden eine Zugentlastung verbaut ist, die ein herausreißen des Kabels verhindert.
Für Unterputz-Steckdosen gibt es Hohlraumdosen mit Zugentlastung, Aufputz-Steckdosen werden auch mit Zugentlastung angeboten.
In unserem Dethleffs ist die 230V-Verkabelung werkseitig mit Wago-Winsta-770 Verbindern gebaut. Die bekommt man im einschlägigen Fachhandel oder auch bei den großen Online-Versandhäusern oder Auktionsportalen. Unter der Sitzbank befindet sich ein Verteilerblock, hier sind noch 3 Steckanschlüsse frei, und dieser Verteilerblock ist auch im Sicherungskasten nach dem FI-Schalter mit einem 10A Sicherungsautomaten abgesichert.
Das flexible 3×1,5mm2-Kabel ist von der neuen Steckdose verlegt, wurde mit einem Wago Winsta 770 Stecker, der auch eine Zugentlastung hat, konfektioniert, und in den Verteilerblock eingesteckt.
Fazit
Eine weitere Steckdose kann mit relativ geringem Aufwand nachträglich installiert werden.
Wenn ihr es nicht komplett selber machen wollt / könnt / dürft:
Die meiste Arbeit ist es, das Kabel hinter Schränken, Verkleidungen etc. durchzuziehen und vernünftig zu verlegen und zu befestigen. Diese Arbeit kann sehr gut selbst erledigt werden, und die Werkstatt braucht dann nur noch die Anschlüsse durchführen, das spart wertvolle Arbeitszeit und damit auch Geld …